Eine Biopsie (Gewebeprobe) ist zur Diagnosestellung und zur Einteilung der Risikogruppierung eines Prostatakarzinoms zwingend notwendig. Ohne das Vorliegen eines Biopsiebefundes (Histologie/Zytologie) wird keine Operation oder Bestrahlung durchgeführt.
Es ist durch veröffentlichte Daten erwiesen, dass die Brachytherapie eine wirkungsvolle und gleichwertige Behandlungsmethode auch für jüngere Patienten ist. Es gibt keine wissenschaftlichen Daten, die darauf hinweisen würden, dass jüngere Patienten nach einer Operation bessere Heilungsquoten haben als nach einer Seed-Implantation. Diese falsche Vorstellung wurde in der Vergangenheit lange vertreten. Zahlreiche Studien belegen, dass es bezüglich Heilungsraten keinen Unterschied zwischen jungen (< 62 Jahre) und älteren Patienten gibt. Daher sollten den Patienten alle Behandlungsoptionen angeboten werden. Eine aktuelle Studie kommt zum Schluss, dass bei Monotherapie von Prostatakrebs diejenigen Patienten eine bessere Urin-Kontinenz hatten, welche mit Bestrahlungsmethoden behandelt wurden. Außerdem hatten diejenigen Patienten, die sich für eine Brachytherapie entschieden hatten, eine bessere Sexualfunktion.
Das ist nicht wahr, denn in Fällen, bei denen nach der Brachytherapie doch eine Operation notwendig wird, kann diese auch erfolgreich durchgeführt werden. Es sollte dabei jedoch bedacht werden, dass ein lokales Rezidiv (ein Wiederauftreten des Krebses in der Prostata) sehr selten ist. Wenn eine Prostatakrebs-Behandlung versagt, liegt das meistens an einer Organüberschreitung oder Metastasierung (Verbreitung ausserhalb der Prostata). In einer solchen Situation hat auch die Entfernung der Prostata keine Bedeutung.
Die Heilungsraten bei Prostatakrebs im Frühstadium sind erwiesenermaßen gleich hoch für Brachytherapie, Operation und externe Strahlenbehandlung. Bei Niedrigrisiko-Patienten liegen die Heilungsraten bei allen drei Behandlungsarten durchschnittlich bei 95%. Sharkey et al schreiben z.B., dass eine Brachytherapiebehandlung bei Niedrigrisiko-Patienten in 99% der Fälle zur Heilung führte, während Operationen bei 97% erfolgreich waren (4). Manchmal wächst der Tumor an den Rand der Prostata und v.a. in Richtung des Schliessmuskels kann man ihn dann nicht im Gesunden entfernen. Es ist deshalb falsch zu behaupten, dass wenn die Prostata entfernt wurde, kein Tumor mehr im Körper zurückbleiben könne.
Diese Aussage ist falsch und wissenschaftlich unbegründet. Die Strahlung hat eine festgelegte Wirksamkeitsdauer und zerstört die Krebszellen oder macht sie untauglich. Nach der Zerstörung der Krebszellen können die Patienten lebenslang krebsfrei bleiben.
Die Seeds sind mit Titan umkapselt, daher kommt es zu keiner Verschmutzung von Körperflüssigkeiten, d.h. weder von Blut, noch Schweiß oder Urin. Patienten können daher unmöglich irgendwelche Lebensmittel oder andere Produkte „kontaminieren“.
Die Seed-Implantate geben nur Strahlen mit einer geringen Energie an die Prostata ab. Dadurch gehen den Patienten keine Haare aus, und es gibt auch sonst keine sichtbaren äusseren Veränderungen. Wenn der Patient einer anderen Person nicht selbst erzählt, dass er Seed-Implantate hat, wird die andere Person das nie entdecken oder wahrnehmen. Es gibt keine sichtbaren Nebenwirkungen, keine Narben oder Einschnitte, die auf eine durchgeführte Behandlung hindeuten. Viele Leute verwechseln Bestrahlungstherapie mit Chemotherapie, bei der Medikamente dazu verwendet werden, den Krebs über den gesamten Körper systemisch zu behandeln. Bei einer Chemotherapie können Übelkeit und Haarausfall auftreten. Im Gegensatz dazu wirkt eine Strahlentherapie nur lokal, d.h. nur dort, wo die Strahlen hingelangen. Eine Seed-Implantation führt also nicht zu Übelkeit und Haarausfall.